Hierbei handelt es sich um Scope-3-Emissionen aus der Beförderung von Mitarbeiter*innen für geschäftsbezogene Aktivitäten in Verkehrsmitteln, die Dritten gehören oder von diesen betrieben werden (z. B. Flugzeug, Zug, Bus, Auto usw.).
In dieser Kategorie sind nicht enthalten:
Emissionen aus dem Transport in Fahrzeugen, die dem berichtenden Unternehmen gehören oder von ihm kontrolliert werden (diese sollten unter Scope 1 für den Kraftstoffverbrauch oder Scope 2 für den Stromverbrauch fallen)
Emissionen aus geleasten Fahrzeugen, die von dem berichtenden Unternehmen betrieben werden (diese sollten in Scope 1 - Firmenfahrzeuge, Scope 2 – Eingekaufter Strom oder Scope 3 – Gemietete Investitionsgüter eingetragen werden)
Emissionen aus dem Transport von Mitarbeiter*innen zur und von der Arbeit (diese sollten unter Scope 3 - Pendeln von Mitarbeiter*innen - fallen)
Unternehmen können in dieser Kategorie auch über die Emissionen von Mitarbeiter*innen berichten, die während ihrer Dienstreisen in Hotels übernachten.
Übereinstimmung dieser Kategorie mit den Standards zur Kohlenstoffbilanzierung
Der GHG Protocol Corporate Standard ist ein international anerkannter Standard für die Schätzung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen von Unternehmen. Die THG-Emissionen werden in drei „Scopes“ kategorisiert.
Scope 3-Emissionen sind alle indirekten Emissionen (nicht in Scope 2 enthalten), die in der Wertschöpfungskette des berichtenden Unternehmens entstehen, also Emissionen, die mit den Aktivitäten des Unternehmens verbunden sind. Die Aktivitäten, die unter Scope-3-Emissionen fallen, sind vielfältig, lassen sich aber in zwei übergeordnete Kategorien einteilen:
Vorgelagerte Emissionen sind indirekte Emissionen im Zusammenhang mit gekauften oder erworbenen Waren und Dienstleistungen (alle Emissionen, die bis zum Eingang beim Unternehmen entstehen: Materialbeschaffung und Vorverarbeitung).
Nachgelagerte Emissionen sind indirekte Emissionen im Zusammenhang mit verkauften Waren und Dienstleistungen (alle Emissionen, die nach dem Verkauf durch das berichtende Unternehmen entstehen: Vertrieb, Lagerung, Verwendung, Ende der Lebensdauer).
Die Cozero-Kategorie Dienstreisen ist eine vorgelagerte Quelle von Scope-3-Emissionen, wie im GHG-Protokoll definiert. Alle Methoden zur Berechnung entsprechen den Anforderungen für diesen Bereich der Emissionsbilanzierung.
Zusammenfassung der Berechnungsmethoden
Im Folgenden werden die verschiedenen Methoden vorgestellt, die im Log zur Berechnung der Scope-3-Emissionen von Dienstreisen zur Verfügung stehen. Dies umfasst die folgenden Reisearten: Taxi, Bahn, Flug, Mietwagen und Emissionen aus Hotelaufenthalten.
Die Methoden sind gemäß der Genauigkeit ihrer Berechnungen gelistet. Nutzer*innen sollten die Methode wählen, die für die zur Verfügung stehenden Daten, die jeweiligen Geschäftsziele und die Bedeutung der Emissionen am besten geeignet ist.
Methode Kraftstoffverbrauch
Die Emissionen werden geschätzt, indem Daten über die Kraftstoffmenge, die von den Mitarbeiter*innen während des Berichtszeitraums für den Weg zwischen Wohnung und Büro verbraucht wurde, erfasst und mit dem entsprechenden Emissionsfaktor multipliziert werden.
Aktivitätsdaten: Menge des von den Mitarbeiter*innen verbrauchten Kraftstoffs oder Stroms (im Falle elektrischer Verkehrsmittel) in kWh. Das Log ermöglicht die Umrechnung in andere Einheiten.
Emissionsfaktor: Das Log enthält einen Standard-Emissionsfaktor für Kraftstoffe (kgCO2e/kWh), aber Nutzer*innen können auch lieferantenspezifische Emissionsfaktoren eingeben.
Methode Entfernung
Die Emissionen werden geschätzt, indem Daten über die Gesamtentfernung, die die Mitarbeiter*innen während des Berichtszeitraums für den Weg zwischen Wohnung und Büro zurückgelegt haben, erfasst und mit dem entsprechenden Emissionsfaktor multipliziert werden.
Aktivitätsdaten: Zurückgelegte Gesamtstrecke in km für alle Mitarbeiter*innen pro Verkehrsmittel. Das Log ermöglicht eine Umrechnung, wenn die Daten nicht in km angegeben sind.
Emissionsfaktor: Das Log enthält einen Standard-Emissionsfaktor für die Entfernung, der mit den Aktivitätsdaten übereinstimmt (kgCO2e/Fahrzeug-km oder kgCO2e/Personen-km), aber Nutzer*innen können auch lieferantenspezifische Emissionsfaktoren eingeben.
Direkte Eingabe der Emissionen
Nutzer*innen können die Menge der Emissionen in CO2e direkt in das Log eingeben, vorausgesetzt sie haben sich von der Genauigkeit der für diese Schätzung verwendeten Daten überzeugt.
Wie kann ich Emissionen auf Cozero melden?
Schritt 1: Wähle das Log Dienstreise.
Schritt 2: Wähle die Unterkategorie Verkehrsmittel, über die du berichten möchtest (z. B. Taxi, Bus usw.).
Schritt 3: Wähle die Methode der Emissionsberechnung.
Schritt 4: Gib die relevanten Aktivitätsdaten ein und wähle die richtigen Einheiten aus der Dropdown-Liste.
Das Log berechnet automatisch die Emissionen für das gewählte Verkehrsmittel.
Emissionen beim Hotelaufenthalt
Es ist möglich, die Emissionen der Hotelübernachtungen deiner Mitarbeiter*innen auf Dienstreisen zu berechnen. Die Emissionen werden geschätzt, indem Daten über die Anzahl der Übernachtungen und den Standort der Hotels erfasst und mit dem entsprechenden Emissionsfaktor multipliziert werden.
Aktivitätsdaten: Anzahl der Hotelübernachtungen während der Dienstreise im Berichtszeitraum und Standort der Hotels.
Emissionsfaktor: Das Log enthält einen Standard-Emissionsfaktor für Hotelübernachtungen (kgCO2e/Anzahl der Nächte).
Wie kann ich Emissionen auf Cozero melden?
Schritt 1: Wähle das Log Dienstreise.
Schritt 2: Wähle die Unterkategorie Hotelaufenthalt.
Schritt 3: Gib die Anzahl der dort verbrachten Nächte ein.
Schritt 4: Wähle das Land, in dem sich das Hotel befindet.
Das Log berechnet automatisch die Emissionen für Hotelaufenthalte.
Denke daran, dass du die Menge der Emissionen, die durch die Anzahl der Hotelübernachtungen entstehen, auch direkt in das Log eintragen kannst.
Wo kann ich Daten finden?
Aktivitätsdaten:
Automatische Nachverfolgung durch ein Reisebüro oder ein internes System
Befragungen von Mitarbeiter*innen
Unternehmen können auch eine repräsentative Umfrage unter ihren Mitarbeiter*innen durchführen und das Ergebnis auf das gesamte Unternehmen hochrechnen.
Lieferantenspezifische Emissionsfaktoren: Es ist möglich, die zur Berechnung der Emissionen verwendeten Emissionsfaktoren anzupassen. In den meisten Fällen ist dies empfehlenswert, wenn du Emissionsfaktoren direkt von deinen Lieferanten erhalten kannst.
Lieferantenspezifische Daten sind am genauesten, da sie sich auf die spezifische Aktivität beziehen, die das meldende Unternehmen eingekauft hat (z. B. Strom, Waren und Dienstleistungen usw.).
Nutzer*innen können einen Fragenkatalog an die betreffenden Lieferanten senden, in dem sie folgende Informationen anfordern:
Daten zu den THG-Emissionen während des gesamten Produktlebenszyklus (gemäß dem GHG Protocol Product Standard)
Beschreibung der zur Quantifizierung der Emissionen verwendeten Methoden und der verwendeten Datenquellen (z. B. Emissionsfaktoren)
Wurden die Daten gesichert oder geprüft und, falls ja, in welcher Art und Weise (geprüfte Daten sind zu bevorzugen)?
Verhältnis der für die Berechnung des Emissionsfaktors verwendeten Primär- und Sekundärdaten
Wenn möglich, sollten die vom Lieferanten gelieferten Daten dasselbe Zeitintervall abdecken wie in der Bilanzierung des Unternehmens.
Die Datenqualität ist ein iterativer Prozess, der mit der Zeit aufgebaut werden sollte. Es besteht daher keine Notwendigkeit, sofort über perfekte Daten zu verfügen. Weitere Informationen zur Datenerhebung findest du im Wiki zur Datenbeschaffung.
Weitere Informationen zur Berechnung der Emissionen findest du im Leitfaden zum GHG Protocol.